Die Arbeiter, die die Moräne von Prafleuri ausbeuteten, lebten und schliefen dort. Seit 1952 ist ein richtiges kleines Dorf aus etwa zwanzig Holzbaracken aus den Felsen herausgekommen. Heute ist nur noch eine dieser Hütten übrig, der einzige Zeuge einer der größten Baustellen der Schweiz.
Im oberen Teil der Prafleuri-Schlucht verbergen Moränen und Geröll einen felsigen Gletscher. Diese besteht aus Felsblöcken, die durch Eis miteinander zementiert sind. Bei den Ausgrabungsarbeiten auf der Baustelle stellten die Arbeiter fest, dass es fast unmöglich ist, diese Felsblöcke abzubauen. Sie mussten den Abbauort um ein paar Meter verlegen.
Der Prafleuri-Gletscher erstreckt sich heute knapp über 1 km. Vor mehreren hundert Jahren erstreckte er sich bis ins Val des Dix. Die Moränen, die er dort deponiert hat, sind Beweis seiner alten Majestät.
Während der Bauarbeiten der Grande Dixence wurde der Kies, der für den Bau des Dammes benötigt wurde, von den Moränen direkt über der Hütte gezogen. Die Felsblöcke wurden vor Ort zerkleinert. Acht Jahre lang, Tag und Nacht, transportierte ein 1600 Meter langes Förderband 10 Millionen Kubikmeter Kies zur Baustelle des Damms auf der anderen Seite des Blava-Berges. Anschließend wurde der Kies mit Zement vermischt und von Sion aus per Seilbahn befördert.